Neuraltherapie

Der Mensch als Regulationssystem

Die Neuraltherapie ist eine Therapiemethode, welche über das neurovegetative Nervensystem wirkt. Sie wird als Reiz-Regulationstherapie bzw. Reflextherapie angesehen und zählt zu den naturheilkundlichen Ganzheitstherapien. Dabei verabreicht der Therapeut eine geringe Menge eines lokalen Betäubungsmittels (meist Procain) in hoher Verdünnung in die Haut, in den Muskel, in die Vene, an einen Nerv oder ein Nervengeflecht bzw. an große Nervenstränge sowie in oder an Gelenke. Oft werden Störfelder in Form von Narben mitbehandelt. Ziel der Behandlung ist die Beseitigung störender Einflüsse auf die Grunderkrankung und, wenn erforderlich, eine schnelle Schmerzausschaltung.

Für jede Funktion im menschlichen Organismus ist eine gezielte Steuerung erforderlich. Diese kann über das Hormonsystem und in viel größerem Ausmaß über das gesamte Nervensystem vermittelt werden. Daraus erklärt sich die immense Anwendungsvielfalt der Neural-therapie.

Was ist ein Störfeld?
Ein Störfeld ist ein geschädigter Teil des Organismus, der an anderer Stelle des Körpers zu Beschwerden und/ oder einer Erkrankung führt. Mit einer neuraltherapeutischen Injektion (Spritze) lässt sich das Störfeld – oft Ursache chronischer Beschwerden – schnell beheben, was René Leriche 1936 beobachtete und als „Heilung im Augenblick“ bezeichnete. Unabhängig davon prägten im Jahr 1940 die Brüder Ferdinand und Walter Huneke hierfür den Begriff „Sekundenphänomen“. Das bedeutet, die Beschwerdefreiheit tritt sofort ein und hält an, im Zahnbereich mindestens acht, im sonstigen Organismus mindestens 20 Stunden. Bei weiteren Injektionen vergrößert sich das beschwerdefreie Intervall regelmäßig bis zur Ausheilung.

Neuraltherapie bei Hormonstörungen
Neben den Nerven sind die Hormone für die Signalübertragung von Organ zu Organ entscheidend. Dieses Zusammenspiel sollte – wie in einem Großunternehmen – gut gemanagt werden. Liegt hier eine Störung vor, kann die Neuraltherapie ebenfalls regulierend eingreifen, z.B. bei Neben-nierenrindenstörungen, Fehlfunktion der weiblichen oder männlichen Keimdrüsen, ebenso wie bei Schilddrüsenunter- und -überfunktionen.

Beispielhafte Indikationen:

  • Verdauungsstörungen
  • Kopfschmerzen/ Migräne
  • Verspannungen
  • Arthrosen
  • Schwindel
  • Rückenschmerzen
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Gewichtsprobleme
  • Schlafstörungen
  • chronische Entzündungen
  • sexuelle Unlust
  • Zahnstörfelder